26. Horber Schienen-Tage:
Wozu brauchen wir die
Eisenbahn?
Unter diesem Motto fanden die 26. Horber Schienen-Tage vom 19. bis zum 23. November 2008
in Horb am Neckar statt.
Die Teilnehmer haben die nachfolgenden Grundaussagen der Resolution beschlossen. Die komplette
Resolution ist auch verfügbar (auch
als pdf-Datei).
Deutschland-Takt
- Deutschland-Takt wird unterstützt
- Vorrang integrierter Taktverkehr vor Einzelverkehren (auch vor europäischem Güterverkehr)
- Fernverkehrsgesetz
Das Netz und seine Perspektive
- Das Netz wird heute den Anforderungen nicht gerecht
- Engstellenanalyse und -beseitigung ist wichtig
- Wie sieht ein langfristiges, realistische Konzept aus?
- Wo ist die Kapazität, daß die Eisenbahn 20% des Straßenverkehrs übernehmen kann (Deutschland hat sich zu 20% CO2-Reduzierung verpflichtet)
Ausbau des Netzes
- Zuerst Liniennetz und Betriebsprogramm planen, dann Ausbauplanung darauf basierend ("erst denken, dann bauen")
- Ziele müssen transparent vorgegeben werden
- Status: Derzeit fehlt das Geld für wichtige Projekte, überwiegend wird das Geld für wenige überwiegend politisch motivierte Projekte ausgegeben
- Forderung: Projekte müssen mit realen Kosten geplant werden
- Infrastruktur von Zweigstrecken regionalisieren?
Netz und Netzqualität
- Netz und seine Qualität müssen kontrolliert werden
- Netzstatus muß aktuell öffentlich sein
- Projekte im Verkehrswegeplan mit realistischen Zielen aufnehmen
- Grad der Zielerreichung muß veröffentlicht werden
- Mißerfolg muß effektiv sanktioniert werden
Fahrgastinteressen
- Die Hürden für die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs müssen so niedrig wie möglich sein
- Der Tarif muß unternehmensübergreifend sein
- Tarif-/Vertriebsorganisation muß unternehmensneutral sein, darf nicht von einem Wettbewerber beherrscht werden (=> darf nicht als Teil von DB ML verkauft werden)
- Auskunftsdaten müssen der Allgemeinheit offen zur Verfügung gestellt werden
Lärm
- der Lärm ist ein großes Hindernis für die Akzeptanz der Eisenbahn
- Lärm ist mehr als nur Güterverkehrslärm
- Lärmsanierung ohne hohe Lärmschutzwände ist notwendig (auch durch innovative Maßnahmen)
- Einstieg in lärmabhängige Trassenpreise überfällig
Gesellschaftliche Entwicklung
- Siedlungsentwicklung entlang der ÖV-Achsen notwendig
- Demographischer Wandel findet statt, muß berücksichtigt werden (auch in Auskunft, Fahrzeuge, Infrastruktur). Z.T. auch lange Vorlaufzeit
die gegenwärtige Rezession
- Investitionen in die Schieneninfrastruktur müssen jetzt durchgeführt werden, damit sie beim nächsten Aufschwung nutzbar sind.
- Eine Reduktion des Mehrwertsteuersatzes für den Verkehr auf der Schiene ist ein Gebot der Gleichbehandlung der Verkehrsträger.
- Sie erhöht sofort die Kaufkraft und ist mit dem erklärten langfristigen Ziel der Nachhaltigkeit verträglich.
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