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Die Horber Schienen-Tage entwickelten sich ...
... in vierzig Jahren aus einer lokalen Gesprächsinitiative zur größten deutschsprachigen Fachtagung zu allen Aspekten des Themas "Schiene", die jedermann offensteht. 1983 trafen sich auf Initiative von Kurt Bielecki am Schienenverkehr Interessierte zur Diskussion. Der Zustand der Deutschen Bundesbahn und ihr Rückzug aus der Fläche gaben Anlaß zur Besorgnis. Bis einschließlich 2019 boten die Horber Schienen-Tage jedes Jahr Ende November allen Interessierten Gelegenheit zur Fortbildung, Diskussion und für Kontakte zwischen den Teilnehmern aus Industrie, Verbänden, Verkehrsbetrieben, Politik und Wissenschaft. Alle beruflich oder ehrenamtlich in der Verkehrspolitik oder im Schienenverkehr Tätigen konnten hier auf gleicher Augenhöhe persönlich miteinander sprechen.
Ab 2020 fanden wegen der Corona-Pandemie die Horber Schienen-Tage ausschließlich virtuell statt, mit allen Vor- und Nachteilen dieses Formats. Der persönliche Kontakt wurde von vielen Teilnehmern schmerzlich vermißt. Erst 2023 war wieder Gelegenheit zum persönlichen Treffen und zum Meinungsaustausch bei einer Fachekursion zum Hafen Hamburg.
Das Thema "Schiene" betrachten die Horber Schienen-Tage nicht isoliert und als Selbstzweck, sondern als wesentlichen Bestandteil unserer heutigen Gesellschaft. Schienenverkehr und Technik dürfen faszinieren, Reisen soll Spaß machen. Kritische Fragen sind nicht tabu.
Erläutert an aktuellen Beispielen werden auch langfristige Entwicklungen der Verkehrspolitik faßbar. Damit konnten wesentliche Weichenstellungen zugunsten der Schiene mit eingeleitet werden. Manche heute selbstverständlichen Errungenschaften wurden erstmals in Horb am Neckar vorgestellt. Die erste Vorstellung des Modells einer Bahncard nach Schweizer Vorbild führte zu einem Aufschrei, heute ist sie selbstverständlich. Dr. Göbertshahn hielt 1990 einen Grundsatzvortrag zum Taktverkehr: "Unsere Bahn wird taktvoll". Was damals kontrovers diskutiert wurde, markierte rückschauend betrachtet den Anfang einer Neuausrichtung des Nahverkehrs auf der Schiene.
Fragen der Nachhaltigkeit des Verkehrs standen ebenfalls von Anfang an mit auf der Themenliste. Sehr früh wurde eine Internalisierung externer Kosten bei allen Verkehrsarten gefordert. Bis heute ist diese Problematik ungelöst. Damit sind verschiedene Verkehrsarten in Bezug auf ihre Umweltwirkung nur schwer vergleichbar, der intermodale Wettbewerb bleibt weiterhin verzerrt. Güterverkehr und kombinierter Verkehr, Energieeinsparung oder alternative Treibstoffe, all diese Themen finden sich regelmäßig auf dem Programm. Wegen ihres Engagements für nachhaltigen Verkehr wurden die Horber Schienen-Tage bereits 1988 mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet.
Regelmäßig stehen die Horber Schienen-Tage im Dialog mit der Politik. Praktisch von Anfang an waren die Stadt Horb und die örtlichen Abgeordneten in den Dialog eingebunden. Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren stellen sich regelmäßig Abgeordnete des deutschen Bundestages, und zwar Mitglieder des Verkehrsausschusses, bei den Horber Schienen-Tagen der Diskussion. Zugleich konnte der Dialog mit der Industrie intensiviert werden, alljährlich ist mindestens eine Sitzung für die Vorstellung neuer Konzepte und aktueller Produkte vorgesehen.
In einer Resolution nehmen die Teilnehmer der Horber Schienen-Tage alljährlich zu aktuellen und gleichzeitig langfristig wichtigen Fragen Stellung.
Einen kurzen Überblick über die ersten fünfundzwanzig Jahreder Horber Schienen-tage sowie die weitere Arbeit
gibt unser allgemeines Faltblatt (0,7 MB) .
Eine ausführliche Darstellung der Entwicklung, der Erfolge und der Inhalte der Horber Schienen-Tage bieten
unsere Jubiläumsmappe und weitere Publikationen ...(Lesen Sie weiter)