Resolution der 32. Horber Schienen-Tage
"So gehen unsere Bahnen kaputt"
So gehen unsere Bahnen kaputt – Kernprobleme:
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Zugstreichungen drohen
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Geldknappheit und Regulierungswut gefährden bestehenden Schienenverkehr
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Kommunen werden bei Neubauprojekten im Stich gelassen
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Eisenbahn wird beim Thema E-Mobilität ausgesperrt
Die Ursachen dafür sind:
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Geldknappheit
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Allein für die Aufrechterhaltung des Status Quo müssen die Regionalisierungsmittel weiterhin an die Inflation angepaßt werden,
wie dies auch ursprünglich im Gesetz vorgesehen ist.
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Die anschließende Dynamisierung und Umverteilung der Regionalisierungsmittel entsprechend den Ländervorschlägen ist sinnvoll.
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Nur mit Verläßlichkeit der Höhe der Regionalisierungsmittel können die Länder vorausplanen
und längerfristige Verträge abschliessen.
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Die Kosten für Schienenmaut (Trassen- und Stationsgebühren) steigen weit über der Inflationsrate an,
sie fressen alle Verbesserungen durch Fahrgast- und Effizienzsteigerungen auf.
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Der Bund kommt seiner Verpflichtung aus Grundgesetz Artikel 87e nicht nach, das Netz ausreichend zu finanzieren.
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Regulierungswut
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Neue Regeln erhöhen den Aufwand ohne Nutzen
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Neue Fahrzeuge müssen unnötig schwer werden und können weniger Fahrgäste mitnehmen (TSI-Crashnorm).
Damit werden die Vorteile des Schienenverkehrs unnötig reduziert.
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Die geplante Abschaffung Bremshunderstel und -gewichte
zerschlägt unnötig den seit über hundert Jahren europaweit funktionierenden Standard und führt zu unnötigen Mehraufwänden
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Bürokratie abbauen statt neue Bürokratie einführen
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Formelle Sicherheitsnormen ohne entsprechenden Nutzen machen Eisenbahn unnötig teuer und gefährden letztlich die Existenz vieler Strecken.
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Dauernd werden zusätzliche neue Regeln eingeführt, ohne den Unternehmen Zeit zu geben die Regeln auch effizient umzusetzen und ohne die Auswirkungen der neuen Regeln zu überwachen und zu verbessern.
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Es werden fortlaufend neue Regeln eingeführt, ohne den Unternehmen Zeit zu geben,
um die Regelanwendung effizient anzuwenden und ohne Kosten und Nutzen der Regeln zu überwachen und nachzusteuern
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Regeln werden bei der Eisenbahn ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt,
während die vergleichbare Regeln bei anderen Verkehrsmitteln kaum durchgesetzt werden.
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Unfaire Bedingungen
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Der Fernbus wird massiv gegenüber der Schiene bevorzugt,
beispielsweise mit mangelnder Regulierung und geringer Kostenanlastung
(beispielsweise keine Maut beim Bus vs hohe Schienenmaut / Trassengebühren).
Nur dadurch ist das massive Wachstum des Fernbus-Marktanteils möglich,
das volkswirtschaftlich negativ ist und den Schienenverkehr gefährdet.
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Gleiche Bedingungen bezüglich Teilhabe Aller, Fahrgastrechte,
(Schienen-)Maut und Compliance-Überwachung ist für alle Verkehrsmittel notwendig,
während heute das System Schiene massiv diskriminiert wird
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Keine Finanzierung neuer Projekte
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Die Finanzierungsmöglichkeit für neue Projekte (GVFG – Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) läuft 2019 aus.
Die Finanzierung muss auch für Projekt danach realistisch möglich sein.
Zur Planungssicherheit müsste sie bereits jetzt bereit stehen, da Projekte eine längere Planungs- und Bauphase haben.
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Eisenbahn wird beim Thema E-Mobilität (Elektromobilität) ausgesperrt
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Die Erfahrungen der Bahn für E-Mobilität werden nicht genutzt
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Die Aufnahme des System Eisenbahn in Nationale Plattform E-Mobilität notwendig
(z.B. für Last-Mile-Mobilität über Elektroantrieb statt Verbrennungsmotor)
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Lärm
- Lärm ist eines der Akzeptanzthemen für Verkehr (insgesamt)
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Die Güterbahn muss deutlich leiser werden (Vorbild Schweiz)
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Bestehende (technische) Möglichkeiten für Lärmreduzierung an der Quelle werden nicht zeitnah genutzt (z.B. bei Bremsen)
Die Teilnehmer der 32. Horber Schienen-Tage
Diese Resolution ist auch als pdf-Datei verfügbar.