26. November 2017
Zum Abschluss der 35. Horber Schienen-Tage haben die Tagungsteilnehmer die Resolution verabschiedet. Die Resolution fordert angesichts der euroäischen Zusammenwachsens die Grenzen und Hürden bei der Bahn abzubauen. Die Resolution ist im Internet unter https://horber.schienen-tage.de/35/resolution.html veröffentlicht.
Während der vergangenen 35. Horber Schienen-Tagen von Mittwoch bis Sonntag konnten die gut 100 Teilnehmer in zahlreichen Vorträgen namhafter Referenten über das Thema "Die Zeiten ändern sich, und der Schienenverkehr?" informieren und debattieren.
Die Resolution werden die künftigen Mitglieder des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages erhalten, verbunden mit der Bitte, die Lösung der Probleme voranzutreiben, damit der umweltfreundliche und schadstoffarme Schienenverkehr in Deutschland eine Zukunft hat.
Den Verbänden, Wissenschaftlern, Medien, verkehrspolitisch Interessierten, weiteren politischen Gremien und der Bahnindustrie wird die Resolution als Arbeitspapier zur Verfügung gestellt.
Die sinnvolle Weiterentwicklung der Eisenbahn in Deutschland und Europa, auch im Hinblick auf eine nachhaltige Mobilität, bleibt das Ziel der Horber Schienen-Tage. Weitere Informationen zu den Horber Schienen-Tagen sind auf den Webseiten unter http://horber.schienen-tage.de/ verfügbar. Die Horber Schienen-Tage sind die größte deutschsprachige Tagung zu allen Aspekten des Schienenverkehrs für beruflich oder ehrenamtlich in diesem Bereich Tätige. Sie wurden unter anderem mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet und finden dieses Jahr vom 22.-26. November 2017 in Horb am Neckar (südlich Stuttgart) und Haguenau / Reichshoffen (Elsass) statt.
Hier die Resolution im Wortlaut:
Klimaschutz erfordert mehr Bahn!
Während die Grenzen in Europa gezielt abgebaut werden, entstehen bei der Bahn immer neue Grenzen und Hürden. Wir fordern Politik und Verwaltung auf, die Bahn von unnötigen Fesseln zu befreien:
Die Klimaziele können nur erreicht werden, wenn der Schienenverkehr in den nächsten 10-20 Jahren einen Großteil des Flug- und Straßenverkehrs übernimmt. Bereits heute steigen gerne immer mehr Bürger in die Bahn ein, wenn Qualität und Kapazität stimmen. Um das Potential der Bahn zu nutzen, sind daher Qualität und Kapazität zu verbessern. Ein wichtiges Werkzeug dafür ist der Deutschlandtakt. Dazu müssen auch systematisch an vielen Stellen im Netz Verbesserungen erfolgen (beispielsweise durch zusätzliche Signale und Weichen für mehr Kapazität). Eine deutlich bessere Finanzierung ist nötig.
Bereits heute funktioniert Elektromobilität auf der Schiene. Mit einem systematischen Elektrifizierungsprogramm (neue Oberleitungen) kann der Anteil nochmal weiter erhöht werden, und kritische Lücken im Netz geschlossen werden. Ergänzend zu elektrifizierten Strecken ist auch die Nutzung von Akkutechnologien und regenerativ erzeugten Brennstoffen wie Wasserstoff nötig, dafür sind entsprechende Pilotprojekte weiter voranzutreiben.
Um diese Herausforderungen bewältigen zu können, muss die Bundespolitik ihren Durchgriff auf die DB AG nutzen. Diese Rechte hat kürzlich das Bundesverfassungsgericht explizit bestätigt.
Die Teilnehmer der 35. Horber Schienen-Tage
Verantwortlich und für Rückfragen: Andreas Barth