Arbeitskreise bei den 22. Horber Schienen-Tagen


Arbeitskreis Fahrzeugtechnik

Ausgangspunkt der Diskussion im AK Fahrzeuge waren die vielfältigen Probleme, die immer wieder gerade bei neuen Schienenfahrzeugen auftreten, seien es technische Mängel oder an den Einsatz unangepasste Ausstattungs- und Komfortmerkmale. Der Erfolg ehrgeiziger ÖV-Projekte gerät in Gefahr.

Als Ursachen lassen sich folgende Hauptprobleme feststellen:

Die Lösung dieser Probleme – zumindest im Bereich Nahverkehr – liegt auf Seiten der Aufgabenträgern, dort fehlt es aber an der technischen Fachkompetenz.

Geeignete Vorgaben könnten verhindern, daß ungeeignete Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Das kann soweit gehen, daß der Aufgabenträger einen eigenen „Fahrzeug-Pool“ bereithält und die EVU’s nur mehr „Carrier“ sind.

Weitere – kurz andiskutierte - Themen des Arbeitskreises waren die Fahrzeugausstattung, die stärker an saisonal oder regionale Anforderungen flexibel angepasst werden kann oder die Frage nach dem sinnvollen Einsatz von lokbespannten Zügen versus Triebwagen.


Arbeitskreis Güterverkehr

In diesem Arbeitskreis ging es um die Möglichkeit, güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Unter anderem wurde als Beispiel der Ausbau eines Binnenwasserhafens mit Ausbau der Bahnlinie aus der Stadt heraus erörtert.

Fragestellungen waren hierbei beispielsweise, wie man an so ein Unternehmen am Besten heran geht und wie und mit wem man gut zusammen arbeiten kann.

Rechtzeitig mit der Planung anfangen und Informationen einholen.

Ist der „Traum, mehr Verkehr auf die Schiene“ umsetzbar? Was ist erreichbar? Was ist mein Korridor, welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung?

Im Vergleich zum Personenverkehr, bei dem ein leichter Zuwachs verzeichnet werden konnte stagniert der Güterverkehr auf der Schiene. Um diesen dreißigjährigen Stillstand Einhalt zu gebieten wurden folgende Forderungen gestellt:

Der Güterverkehr braucht eigenständige Strecken. es müssen Trassen für den Güterverkehr gefunden oder geschaffen werden.

Die Suche nach weiteren Verbündeten

Wenn ein Projekt Kraft ausstrahlt kann es auch mögliche Zweifler wie beispielsweise einige Stadträte überzeigen. Gleichdenkende Verbündete helfen dabei.

konkrete Planung durchführen und handeln

Die Planungen müssen bereits im Vorfeld beeinflußt werden. Die Teilnahme an Gesprächen mit gegnern, Verbündeten, Zweiflern und Auftraggebern ist zwingend notwendig.

Pro Bahn möchte dafür Hilfestellung zur Durchführung solcher Projekte geben.


Arbeitskreis Mensch und Fahrzeuge

Was bietet ein fahrzeug dem menschen?

Ein wichtiges Beispiel hierbei ist der barrierefreien ÖPNV. Angesichts einer immer größer werdenden Akzeptanz gegenüber Behinderten in der Bevölkerung, stellt sich die berechtigte Frage, wie es mit der Gleichberechtigung im Verkehr aussieht.

Eins der behandelten Schwerpunkte bildete TAV (technisch basierte Abfertigungs-Verfahren; eine Türschließautomatik, die vom Fahrpersonal ausgelöst, nicht aber überwacht wird). Folgende Forderungen wurden vorgebracht:

Eine weitere Anregung war, auch im Vollbahnverkehr einen Schalter mit Kinderwagensymbol anzubringen, wie er bei Stadtbahnen und -bussen üblich ist. Nach dessen Betätigung soll die Tür erst durch zentralen Befehl vom Triebfahrzeugführer unmittelbar vor dem Abfahren schließen.

Außerdem wurde der Begriff der „Selbständigkeit“ des behinderten Reisenden, auf die er gemäß dem Gleichstellungsgesetz einen Anspruch hat, erörter. Es geht um die eigenmächtige Bewegungsfreiheit, zum Beispiel die Möglichkeit, eine Reise spontan anzutreten und ohne Voranmeldung durchzuführen, und die Bedienung der erforderlichen Vorrichtungen aus eigener Entscheidung. Menschliche Hilfe seitens Begleitpersonen oder Bahnpersonal wird dabei nicht als einschränkend empfunden sofern die Unterstützung verläßlich und ohne Umstände zur Verfügung steht.

Wenn Einrichtungen zwischen den Unternehmen uneinheitlich ausgeführt sind und daher nicht aus einfacher Gewohnheit bedient werden können, erschwert dies ebenfalls die Reise. Hier sind festgelegte Normen erforderlich, wenn auch eine Aufrüstung aller Altbestände an Fahrzeugen nicht möglich sein wird so wäre eine derartige Überlegung für Neuanschaffungen sehr wünschenswert.

Die Abstimmung zwischen Bahnsteig- und Einstiegshöhe des Fahrzeugs wird aus Gründen historisch gewachsener Zwänge auch in Zukunft nicht allgemein möglich sein. Dennoch muß bei zu großen Abständen eine Möglichkeit geschaffen werden derartige Höhenunterschiede zu überwinden.

Abgesehen von diesen Themen ging es der Arbeitsgruppe unter anderem auch um die Radfahrer. Diese werden teilweise durch andere Fahrgäste als störend empfunden wenn nciht genug Platz im Zug ist. Ein eigener Fahrradwagen wäre eine mögliche Alternative, kann aber bei einzelnen Triebfahrzeugen wohl nicht umgesetzt werden.

Allgemein ist der Gebrauch von Mehrzweckabteilen konfliktträchtig; Radfahrer sind nur eine Teilmenge dieser Nutzer. Der offene Raum mit Klappsitzen lädt auch gesellige (und oft laute) Gruppen zum zwanglosen Aufenthalt ein; wer seinen eigentlichen Zweck nutzen will, um sperrige Güter abzustellen, muß sich gegen oft unwillige Mitreisende durchsetzen. Ein einheitlicher Lösungsvorschlag hierfür wurde nicht gefunden.

Der Arbeitskreis kam überein, daß die Regelung des Gebrauchs weniger eine Frage der Fahrzeuggestaltung als eine der Beförderungsbedingungen sein müsse. Wesentliche Änderungen der fahrzeugseitigen Einrichtungen wurde deshalb nicht vorgeschlagen.

Eine Ausnahme davon ist die Sicherheit des Triebfahrzeugführers in Triebund Steuerwagen: Der freie Fluchtweg hinter der Führerstandstür sollte notfalls durch fest eingebaute Strukturen sichergestellt werden.

Abschließend wurde angeregt auch im Fernverkehr mindestens einen Einstieg je Zug behindertengerecht anzubieten.


Arbeitskreis Eisenbahn und Unterricht

Die Schüler von heute sind die Erwachsene von morgen

Fragen waren unter anderem wie Kinder die Bahn nutzen und wie generell das vermittelte Bild des ÖVs ist.

Eine Beschränkung auf die Eisenbahn alleine führt zu nichts denn die Schüler machen allein auf ihrem Schulweg schon weitreichende Erfahrungen mit dem öffentlichen Verkehr. Weiteren Einfluss auf Schüler macht es, wie Eltern und Lehrer zusammen mit Schülern reisen oder über den ÖV sprechen.

Oft sind jedoch gerade die Schulwege mit überfüllten Zügen und verspäteten Bussen nicht gerade ein gutes Aushängeschild für den ÖPNV. Hier sind Schulen auf einen gut funktionierenden ÖPNV angewiesen.

Außerdem ist es wichtig, daß neben der bereits bestehenden Fehrkehrserziehung die fahrrad und Auto mit einbezieht auch die Eisenbahn und der ÖPNV in den Lehrplan verstärkt mit eingebaut werden.

Wenn Lehrer und Eltern für das Thema begeistert werden können so können diese leichter ein gutes Vorbild für die Schüler darstellen. Dazu gehört beispielsweise, daß Wandertage mit dem ÖPNV erreicht werden.

Die Mobilität ist in der heutigen Gesellschaft ein wichtiges Problem. Bei einem derzeit herrschenden eher negativen Image der Bahn kann kein positives Einsehen bei den Schülern erwartet werden. Andere Länder wie beispielsweise die Schweiz zeigen, wie es gehen sollte.


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