Im europäischen Jahr der Schiene hat das Bundesverfassungsgericht die Regierung verpflichtet, bis Ende 2022 konkrete CO2-Reduktionsziele für die Zeit ab 2031 zu setzen - auch im Verkehrssektor. Und dass das nötig ist zeigt die aktuelle Verkehrspolitik in diesem Land. Alleine in diesem Jahr sind weitere 850 Kilometer neue Autobahnen in Deutschland geplant. Im Vorjahr wurden in Deutschland 124 Kilometer neue Fahrspuren für Bundesstraßen und Bundesautobahnen gebaut, jedoch kein einziger Kilometer neue Schienenwege. Eine Verkehrswende soll nach manchen Vorstellungen „minimalinvasiv“ durch E-Autos und elektrifizierte Fernstraßen verwirklicht werden. Das Potenzial der Bahn, die bereits seit vielen Jahrzehnten eine E-Bahn ist, wird dabei beharrlich ausgeblendet. Das muss sich ändern. Die Grünen EVGler:innen kennen das Potenzial der Bahn und wollen politische Impulse für den Sektor Schiene setzen.
Die „Grünen EVGler:innen“ sind eine Gruppe bahn- und gewerkschaftspolitisch aktiver Eisenbahner:innen und Unterstützer:innen. Sie haben jüngste Trennungsdiskussionen und weit verbreitete Missverständnisse zum Netzbetrieb zum Anlass genommen, sachliche Aufklärung zu betreiben, etwa in ihrem Positionspapier: „Untrennbar – Warum Netz und Betrieb zusammengehören“ (2020) und durch Mitwirkung in bahnpolitischen Foren. Sie kennen und verstehen das Bahnsystem von innen und wissen daher, dass die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Bahnsystems nur mit einer starken integrierten Systemführung durch die Bahn selbst möglich ist. Für diese Systemführung sind langfristig stabile finanzielle und organisatorische Randbedingungen essentiell. Die „Grünen EVGler:innen“ wissen, dass Bahnbetrieb nur integriert und in Kooperation aller Bahnen mit klaren Verantwortlichkeiten funktioniert. Dabei soll so viel operative Verantwortung wie möglich regional sein und gleichzeitig Technik und Betrieb bundes- und EU-weit zu einem hochleistungsfähigen, robusten, integrierten Bahnsystem weiterentwickelt werden.
Beruflich lernte Laura Wahl den Bahnbetrieb und alles was dazugehört als Werkstudentin bei der DB kennen. Ihr politisches Herzensanliegen Mobilitätswende treibt sie heute politisch als Erfurter Stadträtin und Mitglied des Thüringer Landtags (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) voran.
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