In den zurzeit verwendeten BIM-Modellen sind die Baugrundmodelle vornehmlich eine Visualisierung der geotechnischen Gutachten. Eine effiziente Nutzung der Modelle z.B. für automatisierte Massenberechnungen findet bislang noch kaum Anwendung. Für Bauprojekte mit großen Bodenbewegungen ist eine bessere Nutzung der Baugrundmodelle zu Planungszwecken wünschenswert.
Bei einer Tunnelerneuerung wird i.d.R. der alte Tunnel aufgeweitet und ein neues Tunnelbauwerk in dem aufgeweiteten Hohlraum hergestellt. Im Rahmen einer Studie wurde erarbeitet, wie die einzelnen Fachmodelle des neuen Tunnels, des bestehenden Bauwerks und des umliegenden Baugrunds modelliert und verschnitten und planerisch genutzt werden können. Im aktuellen Ergebnis der Studie werden die Fachmodelle miteinander verschnitten und darüber die Ausbruchmassen der einzelnen Materialen ermittelt.
Um die 3D-Modellierung mit realitätsnahen Randbedingungen entwickeln zu können, wurde die umfangreiche Datengrundlage des Horchheimer Tunnels zugrunde gelegt. Der Tunnel wurde nicht nach der BIM-Methode geplant.
Herr Fromm verantwortet seit 2009 als Prokurist den Geschäftsbereich Infrastruktur und Geotechnik am CDM Smith Standort Rhein-Main. In seiner beruflichen Laufbahn als Bauingenieur war er auch mehrere Jahre bei der DB Projektbau GmbH im Regionalbereich Mitte mit Tunnelbau befasst.
Herr Professor Schmitt vertritt seit dem 01.09.2013 im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Darmstadt die Forschungs- und Lehrgebiete Geotechnik, Tunnelbau, CAD und Umweltgeotechnik.
In seinem Vortrag gibt Dr. Böhm einen Einblick in das aktuelle Förderprojekt "H2goesRail" zur Entwicklung eines Wasserstoff-betriebenen Regionalzuges von Siemens Mobility GmbH und der dazu gehörenden Wasserstoff Betankungs-Infrastruktur.
Ziel dieser Entwicklung ist es, alternative emissionsfreie Züge für den zukünftigen Ersatz von Diesel-Zügen auf nicht-elektrifizierte Strecken anzubieten. Dadurch können Treibhausgase im Verkehrssektor weiter reduziert werden. Hierfür kommen z.B. rein Batterie-betriebene und Wasserstoff-betriebene Züge in Frage. Der Vortrag geht auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Alternativen ein und zeigt am Beispiel des Wasserstoff-Zuges "Mireo Plus H" wie das vollständige Ökosystem aus Fahrzeug und grüner Wasserstoff-Infrastruktur aussehen kann.
Dr. Markus Böhm studierte Elektrotechnik in Erlangen und promovierte 2007 im Bereich Polymerelektronik. Nach mehreren Jahren in Forschung und Entwicklung wurde er bei Siemens mit dem Thema "Erneuerbare Energien", Batterieelektrische Energiespeicher und Elektromobilität vertraut. Als Produktmanager war er verantwortlich für die Produktentwicklung und Markteinführung von Gleichstrom-Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge. Ebenso war Dr. Böhm bei Siemens Hydrogen Solutions Projektleiter für die europäische Wasserstoff Bus-Depot Studie "NewBusFuel" der FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking) und die Entwicklung und Markteinführung von PEM-Elektrolyseuren zur Herstellung von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff für Anwendungen in den Bereichen Mobilität, Industrie und Energie.
Derzeit ist Dr. Markus Böhm Plattform Manager für Wasserstoff-Züge bei der Siemens Mobility GmbH. In dieser Position verantwortet er in der aktuellen Zug-Entwicklung "Mireo Plus H" die Projektleitung für das Wasserstoff-Tanksystem, den Traktions-Stromrichter und die zugehörige Schnittstelle zur Wasserstoff-Tankstellen Infrastruktur.