Im letzten Jahr hat Dr. Busche auf den Horber Schienentagen dargelegt, wie wichtig für die CO2 Einsparung im Verkehr ist, erhebliche Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Auch der BMVI selbst hatte 2016 eine Studie erstellen lassen, die aufgezeigt hat, dass der Marktanteil Schiene im Güterverkehr bezogen auf die Transportleistung auf ca. 35 % gesteigert werden kann und damit erhebliche CO2 Minderungen möglich sind.
Leider wurden daraus keine Konsequenzen für die Verkehrspolitik gezogen. Unser
Konzept sieht als "viertes Produktionssystem" vor, Güterzüge auf festen
Linien quer durch Deutschland im dichten Takt mit jeweils einigen
Zwischenladeterminals zu fahren. Für die Realisierung des Konzeptes ist es
erforderlich, die Entmischung der Verkehre weitergehend voranzutreiben.
Die derzeitige Behandlung des Güterverkehrs bei der Trassenvergabe und im
Produktionssystem ist völlig unbefriedigend. Auch durch die bisherigen
Planungen für den Deutschland-Takt erhält der Güterverkehr bezüglich seiner
Trassen nicht die notwendige Priorität.
Auswertungen der derzeitigen Güterzugreisezeiten und der Reisezeiten im Deutschlandtakt sind zu diskutieren. Auf ca. 5000 Strecken-km muss es "Gütervorrang-Strecken" geben, auf denen die Systemtrassen für Güterzüge prioritär geplant werden. Die Infrastrukturmaßnahmen aus dem Deutschland-Takt sind weitgehend auch für den Güterverkehr wichtig, weitere Maßnahmen müssen hinzu kommen. Terminals für Unterwegsverladungen müssen ausgebaut oder neu gebaut werden. Es wird aufgezeigt, wie für einen Zwischenzustand bestimmte Projekte schneller vorangetrieben werden müssen.
Dr.-Ing. Werner Weigand
Von 1974 bis 2015 bei der Deutschen Bahn bzw. Bundesbahn tätig. Davon 14 Jahre bis 2001 bei DB Fernverkehr: Angebotsplanung für D-Züge, InterRegio, InterCity, ICE. Dann 16 Jahre bei Zentrale DB Netz: Kapazitätsplanung, Infrastrukturplanung Netzknoten, Sofortprogramm, W achstumsprogramm und Netz 2030 (für Bundesverkehrswegeplanung).
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