Wie gut kann ein Platzangebot im öffentlichen Schienenpersonennahverkehr kurzfristig auf wetterbedingte Nachfrageschwankungen angepasst werden?
Das Marktsegment des Freizeit- und Tourismusverkehrs gelangt zunehmend in den Fokus des öffentlichen Verkehrs. Diese Kundengruppe reagiert jedoch recht sensibel gegenüber Qualitätseinbußen. Und je höher der Anteil freizeitbedingter Fahrtzwecke, umso spontaner und wetterabhängiger ist die Nachfrage des Angebotes, was wiederum ein kurzfristiges Reagieren erfordert. Kurzfristige Angebots- oder Kapazitätsanpassungen bedürfen jedoch aufgrund gesetzlicher, tariflicher und vertraglicher Rahmenbedingungen eine meist mittelfristige Einsatzplanung von Personal und Fahrzeugen.
Weiterhin sind gerade bei kurzfristigen Veränderungen eine Vielzahl an informationsverarbeitenden Klienten wie Leit-, Dispositions- und Fahrgastinformationssysteme auf richtige und vollständige Daten angewiesen. Die daraus resultierenden Anforderungen und Grenzen für ein Reagieren auf kurzfristige wetterbedingte Kapazitätsschwankungen sind vielfältig, der Vortrag beschräkt sich auf ausgewählte Aspekte wie Vertragsgestaltung, Trassenkoordinierungsprozesse und den Einsatz von Reserven.
Frau Beate Lux war nach ihrem Studium des Verkehrsingenieurwesens an der TU Dresden zunächst im Flugzeugbau und in der Projektsteuerung für Eisenbahnbauprojekte tätig, bevor sie sich seit nunmehr fast 20 Jahren an der TU Dresden als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Eisenbahnverkehr, öffentlicher stadt- und Regionalverkehr mit Themen der Betriebsplanung im ÖV beschäftigt.
Sie befasst sich unter anderem schwerpunktmäßig mit der potentialorientierten Angebotserstellung und der Personaleinsatzplanung. Im Rahmen ihrer Dissertation betrachtet sie die Wetterabhängigkeit der Verkehrsnachfrage und die Möglichkeiten einer kurzfristigen Kapazitätsanpassung.
Darüber hinaus ist Frau Lux seit Anfang des Jahres für das Eisenbahnbetriebslabor der TU Dresden verantwortlich.
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