34. HST: Resolution der 34. Schienen-Tage

Pressemeldung: Resolution der 34. Horber Schienen-Tage: Neue Grenzen und Hürden bei Bahn abbauen

20. November 2016

Zum Abschluss der 34. Horber Schienen-Tage haben die Tagungsteilnehmer die Resolution verabschiedet. Die Resolution fordert angesichts der euroäischen Zusammenwachsens die Grenzen und Hürden bei der Bahn abzubauen. Die Resolution ist im Internet unter https://horber.schienen-tage.de/34/resolution.html veröffentlicht.

Während der vergangenen 34. Horber Schienen-Tagen von Mittwoch bis Sonntag konnten die rund 150 Teilnehmer in zahlreichen Vorträgen namhafter Referenten über das Thema "Europa ohne Grenzen - Bahn ohne Grenzen?" informieren und debattieren.

Die Resolution erhalten die Mitglieder des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, verbunden mit der Bitte, die Lösung der Probleme voranzutreiben, damit der umweltfreundliche und schadstoffarme Schienenverkehr in Deutschland eine Zukunft hat.

Den Verbänden, Wissenschaftlern, Medien, verkehrspolitisch Interessierten, weiteren politischen Gremien und der Bahnindustrie wird die Resolution als Arbeitspapier zur Verfügung gestellt.

Die sinnvolle Weiterentwicklung der Eisenbahn in Deutschland und Europa, auch im Hinblick auf eine nachhaltige Mobilität, bleibt das Ziel der Horber Schienen-Tage. Weitere Informationen zu den Horber Schienen-Tagen sind auf den Webseiten unter http://horber.schienen-tage.de/ verfügbar. Die Horber Schienen-Tage sind die größte deutschsprachige Tagung zu allen Aspekten des Schienenverkehrs für beruflich oder ehrenamtlich in diesem Bereich Tätige. Sie wurden unter anderem mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet und finden dieses Jahr vom 16.-20. November 2016 in Horb am Neckar (südlich Stuttgart) und Karlsruhe (am Rhein) statt.

Hier die Resolution im Wortlaut:

Neue Grenzen und Hürden bei Bahn abbauen

Während die Grenzen in Europa gezielt abgebaut werden, entstehen bei der Bahn immer neue Grenzen und Hürden. Wir fordern Politik und Verwaltung auf, die Bahn von unnötigen Fesseln zu befreien:

- Immer neue Vorschriften erzeugen Kosten ohne überzeugenden Nutzen, und führen letztlich dazu, dass die Mitarbeiter nicht mehr handlungssicher sind. Funktionierende Fahrzeuge können nicht mehr nachgekauft werden, Fahrgäste werden akustisch belästigt. Fokusieren auf das Notwendige wäre angebracht.

- Zulassung neuer Fahrzeuge wird immer aufwändiger und teurer. Gerade bei grenzüberschreitenden Verkehren verhindert die Notwendigkeit der Mehrfachzulassung sinnvolle Angebote.

- Ein einheitliches Zugsicherungssystem (ECTS) ist grundsätzlich sinnvoll, sollte dann aber tatsächlich das gleiche in ganz Europa sein, d.h. keine länderspezifischen Zusätze. Die Einmalkosten der Umrüstung sollten sinnvollerweise als Teil des europäischen Zusammenwachsens vom europäischen Budget getragen werden, die Umrüstung in einer überschaubaren Zeit erfolgen.

- Grenzüberschreitende Verbindungen verkommen auch, da sich Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen beider Seiten oft nicht zuständig fühlen, verschieden organisiert sind und daher Ansprechpartner nicht finden. Dies führt auch zu oft frappierenden Infrastrukturmängeln und Netzlücken, die nicht behoben werden und dem europäischen Zusammenwachsen unwürdig sind.

- Der Bund ist verantwortlich, dass das Wohl der Allgemeinheit gesichert wird, und müsste die Defizite prüfen und mit den Nachbarländern gemeinsam die Verkehrsverhältnisse verbessern.

- Der Bund muss verhindern, dass Schienenverkehrsunternehmen in einem unfairen Wettbewerb mit Straße und Luft kaputt gehen. Daher sind die systematischen Benachteiligungen wie durch EEG-Umlage, hohe Schienenmaut und Steuernachteile abzubauen.

- Durch schlechte Rahmenbedingungen und mangelnde Aufsicht wurde bereits der Nachtzugverkehr verdrängt, dieser Fehler muss korrigiert werden.

- Die Zugangshemmnisse für Fahrgäste zu durchgehenden Fahrplänen, Preisauskünften und Fahrausweisen entlang einer Grenzen überschreitenden Reisekette müssen beseitigt werden.

Die Teilnehmer der 34. Horber Schienen-Tage

Verantwortlich und für Rückfragen: Andreas Barth


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