Horb a. Neckar, 25. November 1990
Resolution zur Angebotsgestaltung im deutschen Schienenverkehr 1991-1993
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Die auf den 8. Horber Schienentagen versammelten Teilnehmer begrüßen den großen Fortschritt in Richtung auf einen transparenten, vertakteten, integralen Eisenbahnfahrplan im früheren Bundesgebiet, der mit dem Jahresfahrplan 1991/92 eintreten wird. Sie fordern entsprechende Maßnahmen auch in den neuen Bundesländern, damit dort spätestens 1992/93 dieses Ziel auch erreicht wird.
Für die Fahrgäste ergeben sich damit endlich merkbare Fahrzeiten, die die Akzeptanz der Bahn deutlich erhöhen. Damit wird einer langjährigen Forderung der Fahrgastverbände Rechnung getragen, zumal sich damit in vielen Fällen auch die Anschlußverhältnisse wesentlich verbessern.
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Besonders zu begrüßen ist auch, daß in dem am besten entwickelten Regionalfahrplan dieser Art, in Schleswig-Holstein, entsprechend dem ständigen Drängen der Fahrgastverbände der Abend- und Wochenendverkehr erheblich aufgestockt wird. Diese Maßnahme sollte stufenweise auf ganz Deutschland ausgedehnt werden, weil in diesen Zeitlagen ein besonderes Wachstumspotential für den Schienenverkehr vorhanden ist.
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Eine Kehrseite dieser an sich erfreulichen Entwicklung ist allerdings, daß viele Direktverbindungen diesem System zum Opfer fallen. Hier zeichnet sich die Aufgabe ab, bei der Feinarbeit am Angebot in den kommenden Jahren mit Hilfe von Durchbindungen, Linientauschen und zusätzlichen Zügen das Angebot wieder zu optimieren.
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Um zu dieser wichtigen Aufgabe einen Beitrag zu leisten, wurde auf den 8. Horber Schienentagen eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten der Fahrgastverbände gebildet, die für Fern-Direkt-Verbindungen über kürzere und längere Distanzen unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte neue Vorschläge erarbeiten und an die deutschen Bahnen herantragen wird.
(Redaktion der Resolution: Adolf Heinrich von Arnim, Bonn)